Lichtstärke [Candela]
Was ist die Lichtstärke
Die Lichtstärke ist ein Maß für die Menge an Licht, die von einer Lichtquelle in eine bestimmte Richtung ausgestrahlt wird. Sie wird in der Einheit Candela (cd) gemessen. Die Lichtstärke ist nicht zu verwechseln mit der Leuchtdichte, die die Helligkeit einer beleuchteten oder leuchtenden Fläche beschreibt, oder der Beleuchtungsstärke, die angibt, wie viel Licht auf eine Fläche trifft. Die Lichtstärke spielt eine zentrale Rolle in der Photometrie, dem Bereich der Physik, der sich mit der Messung des sichtbaren Lichts beschäftigt.
Was ist die Einheit der Lichtstärke?
Es handelt sich um die Leistung des von einer Lichtquelle in eine bestimmte Richtung abgegebenen Lichts. Die international anerkannte Einheit der Lichtstärke ist die Candela (cd). Diese Einheit wurde nach dem Licht einer Kerze benannt, welches als ursprünglicher Referenzpunkt diente. Die Lichtstärke ist ein wichtiger Faktor in der Lichttechnik und Beleuchtungsplanung, da sie die Helligkeit und Sichtbarkeit von beleuchteten Objekten bestimmt. Die Lichtstärke ist daher der Lichtstrom (Φv), der in einen bestimmten Raumwinkel (Ω) ausgestrahlt wird. Sie wird in der SI-Einheit Candela (cd) gemessen, die definiert ist als Lumen pro Steradiant (lm/sr).
Wenn also eine Lichtquelle einen Lichtstrom von 1 Lumen gleichmäßig in einen Raumwinkel von 1 Steradiant abgibt, beträgt die Lichtstärke 1 Candela.
Ein Steradiant ist definiert als der Raumwinkel, der von einem Kegel mit dem Radius r und der Höhe h aufgespannt wird, wobei der Kegel auf einer Kugel mit dem Radius r zentriert ist. In anderen Worten, ein Steradiant ist der Raumwinkel, der durch einen Kreisausschnitt auf einer Kugeloberfläche definiert ist, dessen Fläche gleich dem Quadrat des Radius der Kugel ist.
Man kann sich einen Raumwinkel als ein "Stück" von Raum vorstellen, das von einem bestimmten Punkt aus gesehen wird. Im Allgemeinen ist der Raumwinkel, den ein Objekt aus einem bestimmten Betrachtungspunkt einnimmt, ein Maß dafür, wie "groß" das Objekt aus dieser Perspektive erscheint.
Messung der Lichtstärke
Die Messung der Lichtstärke ist ein komplexer Prozess, der sowohl spezialisierte Geräte als auch ein Verständnis der zugrunde liegenden Prinzipien erfordert. Im Allgemeinen wird die Lichtstärke durch die Messung des Lichtflusses (die Gesamtmenge des emittierten Lichts) in einer bestimmten Richtung gemessen.
Spezialgeräte, bekannt als Photometer, werden verwendet, um diesen Prozess zu erleichtern. Diese Geräte messen die Lichtstärke durch die Quantifizierung des auf einen Lichtsensor einfallenden Lichts. Es ist wichtig zu beachten, dass Photometer das Licht in einer Weise messen, die der Lichtempfindlichkeit des menschlichen Auges ähnelt. Sie sind so konzipiert, dass sie mehr Licht im grünen Bereich des Spektrums und weniger im roten und blauen Bereich erfassen.
Es gibt auch komplexere Geräte wie Goniophotometer, die die Lichtstärke in verschiedenen Winkeln messen können. Diese Geräte sind besonders nützlich in der Beleuchtungsindustrie, wo die Lichtverteilung einer Lichtquelle von zentraler Bedeutung ist.
Darüber hinaus gibt es auch verschiedene Normen und Protokolle zur Messung der Lichtstärke. Die Internationale Beleuchtungskommission (CIE) zum Beispiel hat verschiedene Normen und Empfehlungen für die Lichtstärkemessung entwickelt.
Faktoren, die die Lichtstärke beeinflussen
Leistung der Lichtquelle: Höhere Leistung führt in der Regel zu größerer Lichtstärke.
Lichtfarbe: Unterschiedliche Farben können unterschiedliche Lichtstärken erzeugen. Beispielsweise erzeugen blaues und grünes Licht in der Regel eine höhere Lichtstärke als rotes Licht.
Lichtausbeute: Bezieht sich auf das Verhältnis von abgegebener Lichtleistung zu aufgenommener elektrischer Leistung. Höhere Lichtausbeute bedeutet eine höhere Lichtstärke.
Lichtstärke und wahrgenommene Helligkeit
Die Lichtstärke ist eine objektive Messung der Menge an Licht, die eine Lichtquelle in eine bestimmte Richtung aussendet. Es ist eine physikalische Größe, die unabhängig von der menschlichen Wahrnehmung ist.
Die wahrgenommene Helligkeit hingegen ist eine subjektive Wahrnehmung, die von vielen Faktoren abhängt, darunter die Empfindlichkeit des menschlichen Auges für verschiedene Wellenlängen des Lichts, die Beleuchtungsbedingungen und die Umgebung. Zum Beispiel kann das gleiche Licht in einem dunklen Raum heller erscheinen als in einem hell beleuchteten Raum.
Anwendungsbereiche der Lichtstärke
In der Fotografie hilft sie dabei, die Belichtung korrekt einzustellen. In der Beleuchtungsplanung, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich, beeinflusst die Lichtstärke die Wahrnehmung von Räumen und Objekten. In der Automobilindustrie wird die Lichtstärke von Scheinwerfern kontrolliert, um die Sicherheit zu gewährleisten. In der Astronomie ermöglicht sie die Kalkulation der Entfernungen zwischen Himmelskörpern. Auch in der Medizin, insbesondere in der Augenheilkunde, spielt die Lichtstärke eine Rolle, da sie die Sehfähigkeit beeinflusst.
Unterschied zwischen Lichtstärke und Leuchtkraft
"Lichtstärke" bezieht sich auf die Helligkeit, die ein Lichtstrahl in eine bestimmte Richtung ausstrahlt. Sie wird in der Einheit Candela (cd) gemessen. "Leuchtkraft" hingegen beschreibt die gesamte von einer Lichtquelle abgestrahlte Leistung, unabhängig von der Ausbreitungsrichtung des Lichts. Ihre Einheit ist die Lumen (lm). Während die Lichtstärke einen konkreten Messwert liefert, gibt die Leuchtkraft die gesamte Lichtemission einer Quelle an. Beide Begriffe sind wichtige Parameter in der Lichttechnik und ermöglichen eine genaue Charakterisierung von Lichtquellen.
Beispiele für Lichtstärken verschiedener Lichtquellen
- Kerzenflamme: Eine durchschnittliche Kerze strahlt eine Lichtstärke von etwa 1 Candela aus. Dies ist die Basis für die Definition der Candela-Einheit.
- Glühlampe: Eine typische 60-Watt-Glühlampe hat eine Lichtstärke von etwa 800 Candelas. Allerdings wird diese Lichtstärke in alle Richtungen verteilt, so dass die effektive Lichtstärke in einer bestimmten Richtung deutlich geringer sein kann.
- LED-Licht: Die Lichtstärke von LED-Leuchten kann erheblich variieren, abhängig von der spezifischen LED und ihrer Konstruktion. High-Power-LEDs können Lichtstärken von mehreren tausend Candelas erreichen.
- Fahrzeugscheinwerfer: Ein Autoscheinwerfer auf Abblendlicht hat in der Regel eine Lichtstärke von etwa 700 Candelas. Bei Fernlicht kann die Lichtstärke jedoch auf bis zu 1200 Candelas ansteigen.
- Laserpointer: Laserpointer können eine sehr hohe Lichtstärke aufweisen, da sie Licht in einem sehr schmalen Strahl emittieren. Ein typischer roter Laserpointer kann eine Lichtstärke von etwa 1 Candela haben, während ein grüner Laserpointer aufgrund der höheren Empfindlichkeit des menschlichen Auges für grünes Licht als heller wahrgenommen wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist die Lichtstärke?
Die Lichtstärke ist ein Maß für die Menge an sichtbarem Licht, die eine Lichtquelle in eine bestimmte Richtung abgibt.
Was ist die Einheit der Lichtstärke?
Die Einheit der Lichtstärke ist die Candela, abgekürzt cd. Sie ist definiert ist als Lumen pro Steradiant (lm/sr).
Wie beeinflusst die Lichtstärke unser tägliches Leben?
Die Lichtstärke beeinflusst unsere Stimmung, Produktivität und Gesundheit. Sie bestimmt, wie hell oder dunkel eine Lichtquelle uns erscheint.
Was ist wichtiger Lichtstärke oder Dämmerungszahl?
In der Regel ist die Lichtstärke wichtiger, wenn Sie das Beleuchtungsdesign in Innen- und Außenbereichen planen, während die Dämmerungszahl wichtiger ist, wenn Sie die Leistung von optischen Instrumenten wie Ferngläsern und Teleskopen bewerten. In jedem Fall ist es wichtig, beide Parameter zu berücksichtigen, um eine genaue und effektive Lichtplanung und -design zu gewährleisten.
Welche Lichtstärke ist gut?
Für den Innenbereich gibt es Empfehlungen für die Beleuchtungsstärke, die in Lux gemessen wird und definiert ist als die Lichtstärke pro Flächeneinheit. Zum Beispiel empfiehlt die Deutsche Industrienorm (DIN) eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux für Büroarbeiten und 300 Lux für allgemeine Aufgaben in Wohnbereichen.
Welche Lichtstärke hat Tageslicht?
Die Lichtstärke von natürlichem Tageslicht variiert erheblich je nach Tageszeit, Wetter, geografischer Lage und Jahreszeit. Allerdings misst man in der Regel die Beleuchtungsstärke (auch Beleuchtungsintensität genannt) von Tageslicht, nicht die Lichtstärke. Die Beleuchtungsstärke wird in Lux gemessen und beschreibt die Menge an Licht, die auf eine bestimmte Fläche fällt. Wenn die Sonne eine Höhe von 60° erreicht, wie es in Mitteleuropa mittags im Sommer typisch ist, beträgt die Beleuchtungsstärke etwa 90.000 Lux. Interessanterweise trägt die Sonne in diesem Fall etwa 70.000 Lux bei und das restliche Himmelslicht etwa 20.000 Lux.
Ähnliche und verwandte Begriffe
Die Leuchtdichte ist definiert als die Lichtstärke pro Flächeneinheit in einer bestimmten Blickrichtung. Dies wird in der Einheit Candela pro Quadratmeter (cd/m²) gemessen.
Lichtstrom ist ein Begriff, der in der Beleuchtungstechnik verwendet wird, um die Menge an Licht zu beschreiben, die von einer Lichtquelle ausgestrahlt wird.
Ein Photometer, manchmal auch als Lichtmesser bezeichnet, ist ein Gerät, das verwendet wird, um die Intensität oder Helligkeit des Lichts zu messen.